Mithilfe der Amortisationsrechnung (Pay-back-Methode) wird der Zeitraum ermittelt, während dessen der Kapitaleinsatz einer Investition durch die Erlöse in das Unternehmen zurückfließt. Es soll die Frage beantwortet werden, wie viele Jahre vergehen, bis die Anschaffung durch die Nutzung dieser Investition zurückgeflossen (amortisiert) sind.
Zudem dient die Amortisationsrechnung dazu, das Risiko einer Investition hinsichtlich der Liquiditätsbelastung zu beurteilen. Hingegen Aussagen zur Rentabilität bzw. Wirtschaftlichkeit nicht gemacht werden, denn die Betrachtung endet im Amortisationszeitpunkt. Was danach geschieht, findet keine Berücksichtigung, genauso wenig wie die Berücksichtigung von Zinseffekten. In wie weit eine Amortisationszeitpunkt akzeptable ist, kann nur das Unternehmen beurteilen. Wie schon im Blog Investitionen dargestellt, soll die Amortisationsvergleichsrechnung nicht als alleiniges Beurteilungskriterium heran gezogen werden. Andere Methoden sollten mit angewandt werden.
Die Amortisationszeit wird wie folgt berechnet:
T = (Kapitaleinsatz – Restwert) / durchschnittlichen Rückfluss
Der durchschnittliche Rückfluss ist die Differenz zwischen den durchschnittlichen Ein- und Auszahlung eines Jahres 1.
Nun rechnet die statische Investitionsrechnung nicht mit Ein- und Auszahlungen, sondern mit Kosten und Erlösen. Deshalb werden die Erlöse wie folgt berechnet:
1. Einzelinvestition und Auswahl von Alternativen
Durchschnittlicher jährlicher Gewinn + jährliche Abschreibungen
2. Bei Rationalisierungsinvestition
Durchschnittliche jährliche Kostenersparnis + jährliche Abschreibungen
Die Amortisationszeit lässt sich nach zwei verschiedenen Verfahren berechnen. Beide sollen jeweils an einem Beispiel berechnet werden:
Diese Methode ist zu wählen, wenn sich der Cashflow während der Nutzungsdauer nicht oder nur marginal verändert.
Amortisationzeit = 300.000 € / (60.000 € + 50.000 €) = 2,73 Jahre
Diese Methode ist sinnvoll, sollte der Cashflow während der Nutzungsdauer großen Schwankungen unterliegen. Der Cashflow wird jedes Jahr aufaddiert, bis die Summe der Cashflows den Anschaffungskosten entspricht.
Nehmen wir o.g. Beispiel, der Gewinn stellt sich aber anders dar:
Demnach ergibt sich folgende Rechnung:
Am Ende des 5. Jahres sind nicht nur die Anschaffungskosten zurückgeflossen, sondern es ergibt sich auch ein Einzahlungsüberschuss. Der genaue Amortisationszeitpunkt befindet sich als zwischen Ende 4. Jahre und Ende 5. Jahr. Das kann man genauer berechnen.
T = gebundenes Kapital 4. Jahr / Cashflow 5. Jahr
T = 20.000 € / 70.000€ = 0,29, also Mitte März (0,29 x 12 = 3,48)
Hat man verschieden Alternativen zur Auswahl, sollte das Objekt mit der kürzesten Amortisationszeit gewählt werden.
Bei der Überlegung eine noch im Betrieb bestehende Maschine zu ersetzen, sollte nicht der Gewinn, sondern die ersparten Kosten berücksichtigt werden. Auch dazu ein Beispiel:
Amortisationszeit = 160.000 € / (24.000 € + 32.000 € + 2.000 €) = 2,75 Jahre
Über die Autorin
Katrin Hoese
Management Consultant
Projektmanagement
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Die Vorteile und Nachteile der Amortisationsvergleichsrechnung sind nachfolgend zusammengefasst:
Vorteile
Nachteile